Ausbeutung auf dem Arbeitsmarkt



Leben in der Unterschicht * Tatort Arbeitsmarkt

Für dieses Buchprojekt tauchte ich ab und unter. Ich arbeitete in ganz verschiedenen Firmen. Zu den „erstaunlichsten“ Arbeitsbedingungen. Bekam Arbeitsverträge, die das Papier nicht wert sind, auf denen sie geschrieben stehen. Ich wusste, dass ich ein Mienenfeld betrete. Mir war auch klar, dass es Missbrauch in jeglicher Form gibt. Der Arbeitsmarkt als Tatort.

Zu Beginn der Recherchen ahnte ich nicht, wie schnell mir das Lachen vergehen würde. Wie schnell man an den Rand seiner Grenzen gerät, wenn man keine Lobby hat. Wie einfach man erpressbar wird. Man lernt schnell, sich irgendwie durchzumogeln, nicht mehr hinzuschauen. Nimmt mit, was man bekommen kann. Denn das, was man bekommt, ist zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig.

So sortierte ich zwischen Ratten und Mäusen, ließ mich fast von einer Reispalette erschlagen, schöpfte Suppe, schikanierte Personal, ließ mich mobben, lernte Bilanzen und Statistiken zu verschönen, begegnete einem Anwalt des Vertrauens, bekam Geld für "Wissen“, Geld für mein „Schweigen", ließ andere Menschen auf 400-Eurobasis auf meiner Karte arbeiten und bekam dafür Champagner. Ich nahm ein unmoralisches Angebot an und der Chef belohnte meine Dominanz mit einem Monatslohn. Ich mache Botengänge der ganz besonderen Art, bekam kleine Geschenke für das Schönen von Bescheinigungen und durfte am eigenen Leib erfahren, wie es sich anfühlt, das „Leben in der Unterschicht!“

Erstauflage 2007 / 25 Reportagen

17,5 x 13,5 cm / 108 Seiten

Buch-ISBN: 978-3-929925-15-9 / 10,90 €

© 2013 E-Book-ISBN: 978-3-929925-36-4 / 4,99 €